Am Freitag, 23. 07. 2022 hatte der Bürgerverein Achdorf zum zweiten Teil der Bildervortragsreihe über die Geschichte Achdorfs seit 1890 bis heute eingeladen. Die Vorstandsmitglieder des Vereins, Thomas Meindl, Hans Böhm und Anja König konnten sich über viele Achdorfer Gäste im Pfarrsaal St. Margaret freuen. Aktiv verfolgten die Zuschauer*innen den Vortrag von Hans Besl und erkannten zum Teil bekannte und verwandte Gesichter wieder, erinnerten sich gemeinsam an Veranstaltungen und Feierlichkeiten in Achdorf. In seiner Begrüßung freute sich der 2. Vorsitzende des Bürgervereins Achdorf Thomas Meindl über das große Interesse: „Der Bürgerverein Achdorf hat es sich von Anfang an zur Aufgabe gemacht, die Geschichte Achdorfs aufzubereiten und festzuhalten. Ihr Interesse heute Abend zeigt, dass wir damit auch der Achdorfer Bevölkerung einen gern gesehenen Dienst erweisen.“
Mit den Bildern von 1890 bis heute reiste Hans Besl anschließend mit den Interessierten durch die Achdorfer Geschichte. Die Einwohnerzahl habe sich seither verdreifacht von damals 2300 auf heute circa 7500 Einwohner und damit habe sich natürlich auch die bauliche Struktur massiv verändert. Auf vielen Bildern musste geraten werden, wo das Foto genau entstanden ist. Die BesucherInnen beteiligten sich aktiv an der Identifikation von Ort und Personen.
Da die meisten Bilder von der Achdorfer Bevölkerung selbst in den letzten Jahren aus dem Familienfundus zusammengetragen und zur Archivierung abgegeben wurden, konnten fast alle im Raum stehenden Rätsel gelöst werden. Über die restlichen Bilder klärte Besl selbst auf. Personen, Hausnummern und Straßennamen wurden gemeinsam identifiziert und es stand oft viel Erstaunen im Raum.
Am Ende bedankten sich Meindl und König bei Hans Besl für den kurzweiligen Vortrag und bei den Vereinsmitgliedern, die die Veranstaltung aktiv unterstützt haben, wie zum Beispiel das Ehepaar Hermine und Gerhard Graf, die den Getränkeverkauf übernommen hatten.
Mit der Bildervortragsreihe will der Verein daran erinnern, was Generationen vorher bereits geleistet haben und wie sich der Stadtteil in über 100 Jahren entwickelt hat. „Die rege Beteiligung an unseren Veranstaltungen zeigt, dass sich die Vereinsarbeit lohnt.“, erklärt Schriftführerin Anja König. „Deshalb werben wir auch dafür, dass sich noch mehr Achdorfer*innen in den Verein und seine Arbeit einbringen und durch eine Mitgliedschaft aktiv oder inaktiv unterstützen. Vereinsarbeit ist eine wichtige Stütze für den sozialen Zusammenhalt des Stadtteils.“
Am Donnerstag, 26. 05. fand traditionell eine Mai-Andacht am Marienstöckl für die Pfarrgemeinde Achdorf statt. Der Bürgerverein Achdorf, unter der Leitung von Stadtrat Gerd Steinberger organisierte die diesjährige Andacht, eine Bläsergruppe der Stadtkapelle Landshut sorgte für den entsprechenden musikalischen Rahmen. Pfarrverbandsleiter und Dekan, Pfarrer Alexander Blei machte in seiner Predigt einmal mehr deutlich, dass er stolz auf seine Gemeinde mit den unterschiedlichsten Menschen ist: „Unsere Gemeinschaft ist geprägt durch Verschiedenheit. Jeder hat seine Bestimmung und bringt seine bestimmten Fähigkeiten ein. Das zeichnet uns aus und macht unsere Gemeinschaft stark.“ Er bedankte sich bei Georg Neumeier dafür, dass er mit seiner Idee und Umsetzung des Marienstöckls einen Platz des Besinnens und Verweilens geschaffen hat und den schönsten Platz für die jährliche Maiandacht.
Gerd Steinberger freute sich nicht nur über die große Anzahl der Teilnehmer, sondern auch darüber, dass neben Pfarrer i.R. Rupert Fischberger und Pfarrer i.R. Quasbarth aus der Gemeinde St. Peter und Paul auch Schwester Jutta und Schwester Michaela anwesend waren:
„Sicherlich haben wir auch deshalb heute mit dem Wetter so viel Glück. Weniger Glück hatten wir vor ca. elf Monaten, als Sturzfluten Teile von Achdorf unter Wasser gesetzt haben.“ Er betet seither zu Maria, dass Achdorf künftig davor verschont bleibt, denn das bringe sicherlich mehr, als auf andere Hilfen zu setzen. Stolz zeigte sich Steinberger, dass Georg Neumeier dem Bürgerverein die Pflege des Platzes um das Marienstöckl übertragen hat. Dies sei ein großer Vertrauensbeweis und der Bürgerverein sehe es auch als eine seiner drei Säulen: „Neben den beiden Säulen der Aufarbeitung der Geschichte Achdorfs mit der Aufbewahrung von Relikten aus der Vergangenheit und der Organisation von gemeinsamen Veranstaltungen wie diese hier, hegen und pflegen wir Plätze und Orte und machen sie zu Treffpunkten für die Bürgerinnen und Bürger Achdorfs.“
Zum Abschluss sangen die Anwesenden traditionell gemeinsam die Bayernhymne, die von vier Mitgliedern der Stadtkapelle Landshut musikalisch begleitet wurde.
Pflege des Marienstöckls am Kühberg in die richtigen Hände übergeben
Georg Neumeier überträgt Pflege an Bürgerverein Achdorf
Wer viel wandert, kennt das Marien-Bildstöckl am Kühberg auf dem Grundstück von Gertrud und Georg Neumeier. Es taucht in vielen Beschreibungen für Wanderwege auf und gilt schon lange als Geheimtipp für Heimaterkundungen rund um Landshut. Neumeier hatte 1987 die Idee und setzte diese mit viel Leidenschaft und Unterstützung von Freunden um: „Erdaushub und Fundament am 24. April, Grundsteinlegung, aufmauern und Richtfest am 25. April. Das Putzen war mit Ausnahme der Handlangerarbeiten Sache des Fachmannes Brandl. Gepflastert haben wir selbst, und zwar am verlängerten Wochenende des 1. Mai.“, beschrieb Neumeier selbst die Umsetzung in seiner Ansprache anlässlich der Segnung am 23. Mai 1987 durch H. H. Stadtpfarrer Rupert Fischberger. Christl Kargl hatte über die Entstehung ein Gedicht geschrieben.
Seither pflegte Familie Neumeier den Platz und das Marienstöckl mit viel Zeitaufwand und organisierten eine jährliche Maiandacht am Christi Himmelfahrtstag. Als Mitglied des Bürgervereins hat Georg Neumeier mit großer Freude in den vergangenen Jahren die Arbeit des Vereins beobachtet, die sich genauso liebevoll und mit großem Aufwand um die Pflege des Platzes am Kriegerdenkmal und den Blumenschmuck an den Roßbach-Brücken kümmern, das Bücherhäusl aufgestellt haben und mit großem Erfolg hegen und pflegen: „Die Mitglieder des Bürgervereins nehmen ihre Aufgaben sehr ernst und setzen diese mit Herzblut um. Es würde mich sehr freuen, wenn auch die Pflege des Marienstöckls durch den Verein übernommen werden kann. Ich weiß, dass die Pflege bei euch genau in den richtigen Händen sein wird.“, kam er auf den Vorsitzenden des Bürgervereins Achdorf e. V. Gerd Steinberger zu. Der Vereinsvorstand überlegte nicht lange und übernimmt diese Aufgabe sehr gern, denn: „Genau das ist unsere selbst gegebene originäre Aufgabe. Wir schaffen und pflegen Plätze der Begegnung für den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Achdorf.“ Dann ging es recht schnell und die Mitglieder des Bürgervereins legten auch umgehend los: Johann Böhm, Alois Rauchensteiner und Gerhard Graf machten sich bereits an die Arbeit und erklärten sich bereit, diese Aufgabe auch künftig zu übernehmen. Vorsitzender Gerd Steinberger bedankte sich bei Georg Neumeier für das große Vertrauen in den Verein und bei der Arbeitsgruppe: „Ich bin immer wieder begeistert, dass die Mitglieder unseres Vereins nicht müde werden und sich vor keiner neuen Aufgabe scheuen. Darauf können wir stolz sein.“ Ebenfalls werde sich der Verein sehr gern um die Organisation der jährlichen Maiandacht kümmern.
Doppelte Freude für die Landshuter Tafeln
Gerd Steinberger übergibt 1000-Euro-Spende
Der Vorsitzende des Bürgervereins Achdorf, Gerd Steinberger, überreichte gleich zwei Spendenschecks in Höhe von jeweils 500 Euro an beide Ausgabestellen der Landshuter Tafeln unter dem Dach des Diakonischen Werks Landshut. Margit Oberweger von der Ausgabestelle im Luitpoldcenter und Dr. Barbara Töpfner von Schütz von der Ausgabestelle St. Peter und Paul freuten sich sehr über diese finanzielle Unterstützung.
Aus den Reihen des Vereins wurde dem Bürgerverein eine großzügige Spende mit dem Wunsch überlassen, damit ukrainische Kriegsflüchtlinge zu unterstützen. „Auch aus dem Stadtteil Achdorf sind Menschen auf die Lebensmittel der Landshuter Tafeln angewiesen. In den vergangenen Wochen stieg aber auch die Anzahl privat aufgenommener und untergebrachter ukrainischer Flüchtlingsfamilien, die hier Unterstützung suchen. Deshalb haben wir beschlossen, hier Hilfe zu leisten.“, begründete Gerd Steinberger die Spendenübergabe.
Margit Oberweger und Dr. Barbara Töpfner von Schütz waren hocherfreut: „Wir können jede Spende gebrauchen. Neben den frischen Lebensmitteln, die gespendet werden, brauchen unsere Klienten auch haltbare Lebensmittel, die nicht selten zugekauft werden müssen. Dafür benötigen wir auch finanzielle Mittel.“ Mittlerweile seien es ca. 120 ukrainische Flüchtlingsfamilien, die regelmäßig die beiden Ausgabestellen aufsuchten. Steinberger betont: „Uns geht es vor allem auch darum, den sozialen Frieden zu wahren. Durch die höhere Anzahl der bedürftigen Menschen werden auch mehr Mittel benötigt. Wir wollen nicht, dass die hier auszugebenden Lebensmittel auf mehr Menschen aufgeteilt werden müssen, sondern, dass genug für alle da ist.“ Diese Situation sollte auch von anderen Spendenwilligen nicht übersehen werden. Gerade die Tafeln leisten mit ihrer Arbeit einen doppelten Beitrag in unserer Stadtgesellschaft. Einerseits werden hier überschüssige Lebensmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr benötigt werden, verteilt. Andererseits unterstützen die fleißigen ehrenamtlichen Helfer:innen bedürftige Menschen und Familien, die sich im normalen Verkauf diese Lebensmittel einfach nicht leisten können.