Bürgerverein Achdorf bietet in Achdorf Büchertausch in der „Telefonzelle“
Am Dienstag, dem 15.12.2020 war es endlich soweit: Das Bücherhäusl des Bürgervereins Achdorf ist geöffnet. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Stadtrat Gerd Steinberger, ist stolz auf die Umsetzung des Projektes, das nicht nur finanziell ein großer Aufwand war und durch zwei Spender unterstützt wurde, sondern auch ohne viele ehrenamtliche Arbeiten durch Mitglieder des Vereins nicht umsetzbar gewesen wäre: „Solche Projekte zeigen den Sinn und den Auftrag von Vereinen. Der Zusammenhalt in einer solchen Gemeinschaft ist grandios, allen Widrigkeiten wird getrotzt und für alles schnell eine Lösung zur Umsetzung gefunden. Das funktioniert nur, wenn alle hinter einem Projekt stehen.“
Von der Idee bis zur Fertigstellung brauchte es fast ein Jahr.„Als Gisela Bogner die Idee in den Vorstand einbrachte, ein solches Bücherhäusl wie es sie schon in vielen anderen Kommunen in Deutschland gibt, in Achdorf aufzustellen und erklärte, worum es dabei geht, war der Vorstand begeistert.“, erklärt Gerd Steinberger. Gisela Bogner weiß genau: „Es gibt noch viele Menschen, die lieber ein richtiges Buch zum Lesen in der Hand halten.“ Von dieser Liebe zum aus der Mode gekommenen Kulturgut Buch haben sich die Vorstandsmitglieder inspirieren lassen. Dabei ging es auch um eine doppelte Nachhaltigkeit. Einerseits sollte eines der vielen irgendwo auf Halde liegenden, von der Telekom abgebrochenen Telefonhäuschen einer Wiederverwendung zugeführt werden, und andererseits werden in einem solchen Bücherhäusl Bücher ausgetauscht: Ein ausgelesenes Buch landet nicht im Müll oder aufgabenlos in einem überquellenden Regal, sondern man bietet es einfach der Öffentlichkeit an. Ein anderer erstöbert es dann im Bücherhäusl und trägt nach Möglichkeit auch etwas zum Austausch bei.
So gingen die Recherchen los, denn ohne Kosteneruierung konnte kein Beschluss gefasst werden. Die Schriftführerin des Vereins, Stadträtin Anja König, machte sich an die Arbeit und wurde bei der Telekom in einem Zentrallager in der Nähe von Berlin fündig. Im Februar wurde der Kaufvertrag unterzeichnet, dann hieß es: Abholbereit ist die Telefonzelle frühestens im 3. Quartal 2020, was sich im Endeffekt auf das 4. Quartal verschoben hat. Zwischenzeitlich suchte der Vorstand nach einem geeigneten, öffentlich zugänglichen Standort, welcher in der Bachstraße, direkt beim Kriegerdenkmal auch optimal gefunden und dankenswerter Weise durch die Stadt zügig genehmigt wurde.
Der Platz um das Kriegerdenkmal wird seit vielen Jahren durch Mitglieder des Bürgervereins gepflegt und lädt zum Verweilen ein. „Warum nicht künftig dabei ein Buch lesen.“ Die größte Herausforderung fand sich in der Umrüstung vom Telefonhäuschen zum Bücherhäusl. „Klar hat da bereits jemand eine Marktlücke gefunden und bietet die Umrüstung all inclusive plus Lieferung an. Als wir dann aber erstens den Preis von weit über 5.000 Euro und zweitens die Lieferzeit von weiteren 6 Monaten als weit übertrieben angesehen haben, überlegten wir wer im Verein bestimmte einzelne Leistungen selbst erbringen kann bzw. welche Firmen die Facharbeiten, wie zum Beispiel das Fundament herrichten, übernehmen kann und wir hatten zügig Erfolg.“, berichtet Anja König.
Nachdem die bauamtlichen Betriebe der Stadt, natürlich gegen Rechnung, das Fundament gegossen hatten, war es dann am Abend des 02. November endlich soweit: Die Telefonzelle wurde geliefert. Einige kräftige Männer aus dem Verein und die Firma Dax mit ihrem Stapler sorgten dafür, dass die über 6 Zentner schwere Zelle ihren Platz einnehmen konnte.
Innerhalb der nächsten 2 Wochen kümmerten sich Johann Böhm und Richard Malec um den Einbau der Rückwand und die Beleuchtung und Anja König um die Verschönerung des Bodens und folierte die leider zerkratzten Seitenscheiben.
Zuletzt wurde dann das Eckbücherregal passgenau angefertigt und einbaut und mit dem Einräumen der ersten Bücher konnte das Bücherhäusl in Achdorf geöffnet werden. „Eine offizielle Eröffnung war ursprünglich mit einer Segnung durch Pfarrer Fischberger geplant. Diese durfte aber aufgrund der notwendigen Verschärfung der Corona-Maßnahmen nicht durchgeführt werden. Wir werden dies auf jeden Fall nachholen, sobald es wieder erlaubt ist“, betont Gerd Steinberger. „Es war ein langer Weg von der Idee bis zur Eröffnung jetzt im Dezember 2020, doch Dank der fleißigen Helfer, die sich mit ihren persönlichen Fähigkeiten ehrenamtlich eingebracht haben, konnten nicht nur die Kosten um weit mehr als 50 % reduziert werden, sondern auch Zeit eingespart werden. Die Anschaffung des Bücherhäusls war zwar keine billige Angelegenheit, das wird sich aber über die Jahre amortisieren – nicht Sinne des Geldes, denn die Benutzung ist kostenfrei, aber ideell, denn über ein Buch kommt man bestens ins Gespräch und erweitert die Horizonte. Mein Dank gilt in erster Linie den fleißigen Helfern und den beiden Spendern, die durch ihre Großzügigkeit die finanzielle Seite für den Verein stark minimiert haben. Wir wünschen den Achdorferinnen und Achdorfern viel Lesespaß und Freude beim Büchertausch.“
Trotz der Corona-Beschränkungen oder genau deshalb ist es den Mitgliedern des Bürgervereins und der KSK-Achdorf ein großes Anliegen, dass der zentrale Platz um das Kriegerdenkmal immer gepflegt ist und zum Verweilen einlädt. So fand wieder ein Arbeitseinsatz zur Neubepflanzung statt. Viele ehrenamtliche Stunden und auch finanzielle Mittel werden hierfür jedes Jahr benötigt. „Das Kriegerdenkmal soll an die vielen Achdorfer Söhne, Väter und Großväter erinnern, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben gelassen haben und das nicht nur am Volkstrauertag. Gerade deshalb ist es uns so wichtig, diesen Platz zu pflegen.“ Der Vorsitzende beider Vereine, Stadtrat Gerd Steinberger, freut sich darüber, dass sich im Verein mehrere Mitglieder gefunden haben, die gemeinsam mit ihm bereits über mehrere Jahre eine regelmäßige Pflege gewährleisten und es nicht nur bei einer einmaligen Aktion geblieben ist. „Regelmäßiges Rasenmähen wie auch die Neubepflanzung zu jeder Jahreszeit sorgen dafür, dass dieser Platz ein Vorzeigeprojekt für ganz Landshut geworden ist.“, bedankt sich Steinberger bei den fleißigen Helfern. Im Anschluss an den Arbeitseinsatz erfreute man sich bei einer zünftigen Brotzeit an dem schönen Anblick.
Der Bürgerverein Achdorf kümmert sich seit einigen Jahren gemeinsam mit der KSK-Achdorf um den Platz rund um das Kriegerdenkmal. Viele ehrenamtliche Stunden und auch finanzielle Mittel werden jedes Jahr gebraucht, um einerseits einen schönen Platz zum Verweilen anzubieten und andererseits zum Nachdenken anzuregen: Erinnern wir uns an die Achdorfer Toten beider Weltkriege und nehmen wir uns in die Pflicht, für Frieden im Kleinen wie im Großen zu arbeiten. Auch heuer gibt der Platz ein einladendes Bild zum Verweilen ab, natürlich in Corona-Zeiten mit Abstand. Der Vorsitzende beider Achdorfer Vereine, Stadtrat Gerd Steinberger freut sich über den Anblick: „Trotz der Corona-Pandemie wurde der Platz von unseren Mitgliedern wieder frühlingsgerecht hergerichtet. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass Traditionen erhalten werden, und die Menschen sich an etwas erfreuen können. Tulpen stehen in der Blumensprache für das Emotionale und die Verbundenheit, was in diesen Wochen für die Menschen ganz wichtig ist.“ Steinberger bedankt sich bei den Mitgliedern der Gruppe, die von Hans Böhm organisiert wird, für ihre fortwährende Arbeit für dieses Projekt. „Die Vereinsarbeit ist für viele Menschen ein wichtiger Punkt, es werden soziale Kontakte gepflegt, die sonst nicht vorhanden sind. Das ist im Moment nicht möglich, aber vielleicht kann dies ein Anreiz für andere Stadtteile sein, sich für die Verschönerung unserer Stadt einzusetzen und ein bisschen Freude und Farbe in Corona-Zeiten für die Landshuterinnen und Landshuter zu bringen.“
Der Vorsitzende Gerd Steinberger begrüßt die zahlreichen Gäste Der Bürgerverein Achdorf hatte am Freitagabend, 17. 01. 2022, die Achdorfer Bürgerinnen und Bürger zu einem Feierabend in die Gaststätte Zollhaus eingeladen. „Gmiatlichkeit und Ratschn zum Feierabend ist das Motto für heute Abend, und ich bin überwältigt von dem großen Interesse. Gesellschaftlicher Zusammenhalt, sich Austauschen bei einem guten Essen und einem Gläschen Wein oder Bier sind immer noch bei vielen Menschen gefragt und das freut mich sehr“, betonte der 1. Vorsitzende Gerd Steinberger bei der Begrüßung.
Für Gemütlichkeit und Stimmung sorgten die beiden Achdorfer Musiker Rudi Richter & Helmut Bergmeier mit einer ganz speziellen Auswahl aus ihrem musikalischen Repertoire. Rudi Richter und Helmut Bergmeier begeisterten die Gäste im voll besetzten Zollhaus-Saal mit einem breiten Spektrum aus Gstanzl`n, Schlagermusik und echter historischer Wirtshausmusi, bei der man einfach mitschunkeln und mitsingen musste. Zum Schluss schwangen die letzten Gäste sogar das Tanzbein. “Ein Abend, der wiederholt werden muss.”, so verabschiedeten sich die Gäste von der Vorstandschaft des Vereins.